Römische Agora
Athen
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Wie kommt man

Die Römische Agora, finanziert durch Beiträge von Julius Caesar und Augustus, entstand im 1. Jahrhundert v. Chr. Sie liegt nordöstlich des Akropolis und östlich der klassischen Agora. Diese Agora bestand aus einem großzügigen, von Säulen umgebenen Hof, der 111 mal 98 Meter maß. Im Osten befanden sich Läden, im Süden findet man heute noch die Überreste eines Brunnens. Der Haupteingang befand sich im Westen und ein weiterer Eingang führte zur Turm der Winde, einem oktogonalen Bauwerk, das als Uhr und Wetterstation diente.

Roms Agora unter Kaiser Hadrian

Unter der Herrschaft von Kaiser Hadrian wurde der zentrale Marktplatz Roms, die Agora, mit Steinplatten gepflastert. In unmittelbarer Nähe befand sich eine berühmte Bibliothek, die seinen Namen trug. Als die Heruler 267 n. Chr. einfielen, wandelte sich das Areal zum Handels- und Verwaltungszentrum Athens. Die wiederholten Überfälle durch Venezianer und Osmanen führten mit der Zeit zur Zerstörung des Gebiets. In den folgenden Jahrhunderten entstanden an diesem Ort Wohnhäuser, Werkstätten, Kirchen und Moscheen.

Der Handel in der Hauptstadt blühte unter der römischen Herrschaft auf. Die Einwohner erkannten, dass die alten Bauten veraltet waren, rissen sie ab und ersetzten sie durch neue öffentliche Gebäude. Forschungen zeigen, dass Julius Caesar persönlich den Bau überwachte und finanzierte. Allerdings konnte selbst er die Arbeiten aufgrund eines wirtschaftlichen Abschwungs und innerer Konflikte nicht vollenden.

In den Jahren 30 bis 10 v. Chr. unternahm Octavian Augustus den Versuch, das Zentrum Athens neu zu beleben. Sein Ziel war es, die Region nicht nur als Handelsplatz, sondern auch als politischen Knotenpunkt der Hauptstadt zu etablieren. Unweit, etwa 100 Meter östlich der alten Agora, ließ er einen neuen Marktplatz errichten. Dieser wurde bekannt als «Agora des Caesar und Augustus» oder in der heutigen Zeit als «Römische Agora».

Nach Jahrhunderten des Vergessens war die historische Stätte stark verfallen und mit Erde bedeckt. Erst im 20. Jahrhundert brachten Archäologen die Agora wieder ans Licht. Eine vollständige Restaurierung aller Bauten war jedoch nicht möglich. Obwohl der Großteil der Bauwerke auf dem antiken Marktplatz verloren ging, konnten einige wichtige Zeugnisse der griechischen Antike restauriert werden, die heute wieder ihre Geschichte erzählen.

Bedeutende Sehenswürdigkeit der Athener Agora

Im Herzen der Athener Agora steht die Fethiye-Moschee, ein architektonisches Juwel des 15. Jahrhunderts. Ursprünglich errichtet auf den Überresten einer Kirche aus dem 11. Jahrhundert, wurde sie während der Herrschaft Venedigs zu einer christlichen Kirche umfunktioniert. Heute zählt sie zu den ältesten und wertvollsten Zeugnissen osmanischer Architektur in Athen.

Im historischen Kern der Agora finden sich die Überbleibsel einer ionischen Säulenhalle aus dem 2. Jahrhundert. Ein weiteres bemerkenswertes Bauwerk ist der achtseitige Turm der Winde, gefertigt aus pentelischem Marmor. Die erhaltenen Reliefs zeigen verschiedene Windgötter. Ursprünglich war der Turm mit einer Wetterfahne gekrönt, die den Meeresboten Triton darstellte. Der Turm hatte eine wichtige Funktion für Kaufleute und Seefahrer: Er diente sowohl als Uhr als auch als Windrichtungsanzeiger. In byzantinischer Zeit wurde das Gebäude in eine Kirche umgewandelt.

Inmitten der Ruinen des römischen Marktplatzes in Athen stehen noch einige Säulen. Spuren von öffentlichen Latrinen und einer römischen Wasseranlage sind ebenfalls erhalten. Die Agoranomion-Bogenstruktur, einst ein Verwaltungssitz, ist in Teilen sichtbar. Besonders gut erhalten sind die Kolonnaden an der Süd- und Ostseite und das Eingangstor der Athener.

Historische Heiligtümer

Einige Kultstätten haben die Zeit überdauert. Darunter die Kirche der Erzengel Michael und Gabriel sowie die der Gottesmutter, ein Nachbau aus dem 19. Jahrhundert, da das ursprüngliche 12. Jahrhundert-Bauwerk von den Türken zerstört wurde. Die Kirche beherbergt eine verehrte Ikone, die jährlich Pilger aus aller Welt anzieht.

Obwohl das Areal sehr groß ist, benötigt man zur Besichtigung nur ungefähr 20 bis 30 Minuten. Ein Reiseführer ist nicht notwendig, lediglich ein Stadtplan von Athen könnte hilfreich sein, um zur Römischen Agora zu gelangen. Ein besonderer Anziehungspunkt ist die Turm der Winde — ein Magnet für Tausende von Wissenschaftlern und Kunstexperten jedes Jahr.

Die Römische Agora, unweit der Hadriansbibliothek, ist am besten zu Fuß über die Panos-Straße zu erreichen. Dies bietet die Gelegenheit, die antike griechische Architektur hautnah zu erleben. Für eine Anreise mit der U-Bahn nutzen Sie die grüne Linie bis zur Station Monastiraki. Von dort aus folgen Sie einfach den Schildern.

Tipps

  • Einige Reisende empfinden die Agora als unspektakulär. Um Eintrittskosten zu sparen, können Sie die Anlage auch einfach von außen, durch den Zaun betrachten.
  • Es ist ratsam, bequeme Sneaker oder offene Schuhe zu tragen, da Sie auf unebenen und steinigen Untergründen unterwegs sein werden.
  • Der Kauf eines Kompletttickets für die Akropolis bietet den zusätzlichen Vorteil, dass Sie ohne Zusatzkosten auch das Gelände der Römischen Agora besichtigen können, was Ihnen ein paar Euro erspart.